Mein erstes Sklavinnenhalsband
Über einen vom SM-Stammtisch habe ich den Draht zu einer Domina gefunden. Sie wird ein Auge auf den geplanten virtuellen Workshop werfen und ist bereit, gegen Werbung auch für Fragen zur Verfügung zu stehen. Wobei ich schon plane, das meiste selbst zu machen; aber eine echte Fachfrau muss schon sein.
Heimchen am Herd …
Ich rufe Katrin an und verlange nach Jürgen, denn der ist bei den beiden der Koch. Anders als sie vorher (sie quetscht mich erst einmal nach allen Regeln der Kunst aus, aber ich weigere mich, viel zu verraten) fragt er nicht viel, als ich knapp erkläre, was ich brauche. Er überlegt kurz und rät dann zu Lachsfilet mit Reis. Den Reis schaffe ich aus eigener Kraft, soweit bin auch ich schon in der Küche gekommen. Wie lange und wie ich den Lachs braten muss, welche Kräuter ich brauche erklärt er mir, und ich schreibe alles genau mit. Seine Idee ist klasse, und er kriegt ein Riesenkompliment. Der Vorschlag kostet wenig Arbeit, sieht keineswegs nach nichts aus, und zu viele Kalorien hat es auch nicht; Mondheim ist ja nicht gerade der Schlankste. (Sagte ich das schon? Ich liebe Bauchansatz; nicht irgendeinen – seinen.)
Weißer Ritter und Heimchen am Herd
Ähem – zurück zum Thema. Also, SirtaM ist völlig irrsinnig vor Freude über die mögliche Publikation, und sie hat versprochen, uns als kleinen Dank für das Portal einen anderen, früheren Roman als Fortsetzungsgeschichte zur Verfügung zu stellen. Sie findet ihn schlechter als den neuen, aber ich kann in der Qualität keine großen Unterschiede sehen. Nur die Rollenverteilung ist eine andere. Im neuen Roman berichtet eine Domina aus ihrem Leben, im alten eine Sub. Nun, kann doch mal vorkommen, dass man die Seiten wechselt, oder?
Ein Abschied und ein Neuanfang
Ich versuche es mit ruhigen Argumenten. „Martin, der Job, den ich gerade mache, das ist doch überhaupt nichts im Vergleich zu deinem. Es ist ein Nichts, ein kleines Spiel. Hättest du gesagt, du willst ihn haben, hätte ich ihn abgelehnt.“ Einen Moment lang überlege ich, ob ich ihm das jetzt noch anbieten soll, aber nein, das will ich nicht. Meinetwegen nicht, und Mondheims wegen nicht. Und weiter im Text. „Was den Zirkel angeht, ich weiß nicht, wie die ihre Termine machen. Ich bin sicher, es ist reiner Zufall, dass mein Vorgespräch vor deinem war. Außerdem sagt das ja nichts über die tatsächliche Aufnahme. Und Mondheim hat dich nicht ins Abseits befördert, er hat nur darum gebeten, dass ein anderer dein Mentor wird. Damit hat er auch voll und ganz recht. Schau dir doch an, wie wir beide miteinander umgehen. Du glaubst doch nicht im Ernst, unter diesen Umständen könnte er uns beide nebeneinander in den Zirkel einführen.“
Mondheim der Beschützer
Mondheims Oberkörper kommt ruckartig nach vorne. „Darf ich Sie daran erinnern, Herr Lange, die eigentliche Versammlung ist beendet. Vielleicht haben Sie die Güte, Frau Senreis nun wieder so anzusprechen, wie es außerhalb korrekt ist.“
Aha – die allgemeine Duzerei ist also auch Teil des Zeremoniells. Schön, wie diese Umgangsformen, die oft genug in ihrer Alltäglichkeit gar nicht mehr beachtet werden, hier neue Bedeutung gewinnen. Und ich war so sehr gefangen in der Aufregung, ich habe es nicht einmal bemerkt.
Das erste Mal im SM Zirkel
Wir beide, Deinar und ich, machen einen großen Fehler, und der des einen ist der Komplementärfehler zu dem des anderen. Er will etwas als Dauereinrichtung, das ich in gewissen Momenten nur zu gerne von ihm nehme. Er verlangt die Konstantheit meiner Schwäche, und ich verlange von ihm, in der Lage zu sein, nur in bestimmten Augenblick stärker zu sein. Wir sind nicht gleichberechtigt starke Partner, die einander über die schwächeren Tage und Stunden hinweghelfen. So, wie er für mich Pflaster und Krückstock ist, bin ich für ihn die Highmach-Droge, die ihn sich besser fühlen lässt.