Keuschheit

31. Oktober 2008

O.’s umgehende Bereitschaft, mich zur Herrin über seine Fleischeslust zu machen, wenn man es einmal so nennen will, brachte mich auf eine Idee.

Und aus Anlass dieser Idee werde ich, bevor ich dann demnächst zur Beschreibung der 4. Audienz komme, die gestern stattgefunden hat, noch ein wenig aus dem Nähkästchen plaudern.

Genauer gesagt, aus meinem ganz privaten Leben.

Ihr habt ja sicher schon mitbekommen, dass das Verhältnis zu meinem Lebensgefährten und Lieblingssklaven etwas merkwürdig ist. Einerseits steht er absolut unangefochten ganz oben in der Rangfolge der Wichtigkeit.

Andererseits sind wir nun – leider, muss ich sagen – schon zu lange zusammen, als dass die dominant-devoten Rollenspiele zwischen uns noch allzu prickelnd wären; es sei denn, es kommt ein anderer mit dazu.

Zu meiner großen Schande muss ich gestehen, dass reine profane Kuschelabende vor dem Fernseher bei uns schon häufiger sind als aufregende Sessions mit Peitsche und Klammern und anderem.

Dabei steht mein Lieblingssklave, auch das habt ihr bereits gemerkt, vor allem auf Männer, wenn es um eine solche dritte Person geht.

Und nun sei euch auch wenigstens sein Name verraten, damit zumindest insofern Gleichberechtigung herrscht mit den Sklavenanwärtern; völlig anonym bleiben wollen und dürfen bei mir nur diejenigen, die sich auf eine Mailerziehung durch mich einlassen wollen und deren Mails ich im Dominablog zwar zum Teil gekürzt, aber ansonsten unverändert veröffentliche.

Also Andreas heißt er, mein Sklave Nummer 1. Und um dann die Enthüllung vollständig zu machen – der Sklave Nummer 2. mein verheirateter Zweitsklave, der ab und zu die Entspannung einer dominanten Behandlung sucht und die „Freiheit in Ketten“, der heißt Robert.

Übrigens weiß Roberts Frau, die ich kenne, wenn ich sie auch nicht mag, genau darüber Bescheid, was da ab und zu läuft.

In einem sehr offenen Gespräch hat sie mir einmal gesagt, es sei ihr lieber, wenn Robert bei seinem außerehelichen Sex in festen Händen ist, und diese festen Hände ihn manchmal auch ordentlich hart bestrafen, als dass er sinnlos in der Gegend herumvögelt, wie er es vorher getan hatte.

Ihr seht also – eine Domina kann in der Gesellschaft auch eine richtig nützliche Aufgabe übernehmen …

Auch wenn es natürlich ebenfalls Fremdgehen ist, wenn Robert sich von mir erziehen, auspeitschen und bestrafen lässt – immerhin ist es ein beschränktes Fremdgehen, und noch mit Wissen und Zustimmung seiner Frau.

Die keinerlei dominante Veranlagung besitzt; in diesem einen Gespräch hatten wir beiden Frauen es auch versuchsweise angedacht, Robert einmal gemeinsam zu erziehen und zu züchtigen.

Ich hätte ihr ja beibringen können, was sie wissen muss. Oder sie hätte sich in einem professionellen Domina Studio melden können, wo ihr die Profi Dominas sicher auch den einen oder anderen Tipp gegeben hätten.

Außerdem gibt es in der SM Szene inzwischen ja auch genügend Workshops für die Sklavenerziehung.

Bloß die Dominanz, die lernt man da eben nicht; nur die Technik der dominanten Bestrafung und Behandlung.

Und Dominanz, davon besaß sie wenig. Es reizte sie auch nicht, ihren Robert wirklich mal an die kurze Leine zu nehmen und es ihm beizubringen, wie er sich zu benehmen hatte. Es hätte ihr nichts gebracht.

So ist es eigentlich auch aus ihrer Sicht die bessere Alternative, wenn sie mir Robert ab und zu ausleiht, damit ich ihn meinerseits kurz halte und verhindere, dass er sich daneben noch andere Seitensprünge sucht.

Wenn das mal nicht eine wirklich perfekte Lösung ist …

Aber zurück zu Andreas.

Wir führen das, was man eine offene Beziehung nennt. Mir als Domina sind natürlich andere Sklaven erlaubt; aber auch er darf sich andere Partner suchen, wobei wir natürlich schon auf Sauberkeit und Gesundheit Wert legen.

Allerdings ist Andreas dann eher in der örtlichen Schwulenszene unterwegs, weil er zwar auf Frauen nicht verzichten kann und will, ansonsten aber Männer einfach unheimlich faszinierend findet.

Inzwischen ist es für ihn und mich eine Selbstverständlichkeit, Sex mit anderen zu haben; entweder gemeinsam, wenn es um eine Sklavenerziehung zu dritt geht, oder aber auch getrennt.

Und genau das beschloss ich nun zu ändern.

Wenn schon ein wildfremder Mensch, der mich nur aus dem Dominablog her kennt, auf Anhieb bereit ist, mir Keuschheit als Zeichen seiner Hingabe zu schenken, dann sollte mein Lieblingssklave erst recht dazu in der Lage sein.

Einen echten Keuschheitsgürtel aus Metall würde ich ihm zwar sicher nicht verpassen können.

Über diese Dinger hatte er sich schon viel zu oft lustig gemacht und empfand sie schlicht als mittelalterlich.

Nun reizte mich natürlich gerade seine Ablehnung, ihn irgendwann doch in genau so ein teil zu stecken – aber das durfte nicht am Anfang stehen, sonst wäre er einfach nur bockig geworden.

Stattdessen suchte ich mir im Internet einen hübschen kleinen Peniskäfig aus Plastik heraus, mit einem Zahlenschloss.

Das sah alles nicht halb so einschüchternd aus wie ein metallener Keuschheitsgürtel, und er war auch sofort bereit dazu, das Teil mal anzulegen – es reizte ihn selbst, dieses neue Spiel, das konnte ich merken -, aber es erfüllte exakt denselben Zweck.

Domina sein bedeutet nicht, immer mit aller Gewalt seinen Kopf in allen Details durchzusetzen; sondern am Ende zu bekommen, was man haben will. Nicht mehr und nicht weniger.

So, nun hatte ich den Körperteil für die sexuelle Aktivität bei Andreas erfolgreich weggeschlossen.

Und nachdem ich ihm die Zahlenkombination selbstverständlich nicht verriet, denn wir leben ja schließlich zusammen, ich bin also immer da, um den Käfig zu öffnen, hätte er auch lange probieren müssen, um die richtige Kombination herauszufinden.

Drei Tage lang habe ich ihn den Peniskäfig tragen lassen; immer mit kleinen Pausen, in denen er sich erholen konnte von dem ungewohnten „Kleidungsstück“.

Wenn euch übrigens mal jemand erzählt, er hätte einen Keuschheitsgürtel angelegt und ihn dann gleich und sofort für alle Ewigkeit angelassen, dann lacht ihn einfach aus. Das ist alles Blödsinn.

Natürlich gibt es auch mal Einzelfälle, in denen ein solches Keuschheitsgerät angelegt wird, sitzt und passt wie angegossen.

Aber das ist so selten wie ein Sechser im Lotto. Es passiert zwar auch jede Woche mindestens einmal – bloß, im Zweifel natürlich nicht dir.

Meistens gibt es Anpassungsschwierigkeiten, man muss sich ganz langsam an das Tragen eines Keuschheitsgürtels gewöhnen, so wie an eine Zahnspange, und muss langsam beginnen, mit einer kurzen Tragezeit, die man nach und nach steigert.

Habe ich euch jetzt desillusioniert? Weil ihr zu viel Geschichten gelesen habt, KG anlegen, drinbleiben, fertig?

Tja, sorry – hier geht es um das reale Leben und nicht um eine erotische SM Geschichte. Auch wenn ich solche Geschichten auch selbst schreibe.

Dann allerdings, wenn alles ohne Druckstellen passt, dann kann man einen solchen KG wirklich auch durchgehend anlassen, dagegen spricht gesundheitlich wirklich nicht das Geringste.

Pissen und kacken kann man, dafür ist gesorgt, beim Duschen muss man den Strahl halt auch hinter das Metall oder Plastik halten, damit man nicht völlig verdreckt, und Selbstbefriedigung ist ja keine körperliche Notwendigkeit wie das Essen; man kann also auf Dauer darauf verzichten.

Andreas hatte Glück, und der Peniskäfig war auch eine ganz leichte Ausgabe. Schon am dritten Tag war es ihm möglich, das neue Gerät ein paar Stunden lang durchgehend anzulassen.

An diesen drei Tagen hielt ich ihn sexuell ziemlich kurz.

Von mir bekam er nichts an Sex, Verabredungen mit anderen Männern und Frauen verbot ich ihm schlichtweg – gegen meinen Wunsch würde er sich das Recht auf Sex außerhalb unserer Beziehung auch nicht ertrotzen -, und was das Wichsen anging, so hatte ich zwar keine absolute Kontrolle, aber ich war mir ziemlich sicher, dass er sich an meine Anweisung gehalten hatte, es zu lassen.

Nun konnte Teil 2 des Plans beginnen.

Dazu mehr beim nächsten Mal. Bis dahin – au revoir!


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