Erste Mailerziehung

11. Juli 2008

Ach, ihr wollt jetzt endlich wissen, wie der Beginn meiner ersten Mailerziehung aussieht? Ihr findet es grausam und gemein, dass ich immer Dinge ankündige, über die ich dann erst viel später berichte?

Nun, lasst es euch gesagt sein – ich bin eine Domina, und dies ist nicht mein Kochrezepte-Blog oder Politik-Blog oder was auch immer, sondern dies ist mein Domina Blog.

Und in meinem Domina Blog werde ich meine sadistische Herrschsucht und Grausamkeit so ausleben, wie ich das für richtig halte. Habt ihr das kapiert?

Aber kommen wir jetzt doch endlich zur Antwort meines Mailsklaven, die mich erst kurz vor Ablauf der gesetzten Zeit erreichte:

„Verehrte Herrin,

ich kann die große Freude nicht beschreiben, die mich beim Lesen Ihrer Worte erfasste. Ja, ich will – und ja, ich bin bereit, alles Erdenkliche dafür zu tun, diese Mailerziehung, zu der sie großzügigerweise bereit sind, zu einer angenehmen Erfahrung nicht nur für mich, sondern auch für Sie werden zu lassen.

Bitte verfügen Sie über mich – ich bin bereit und werde heute den ganzen Abend am Computer verbringen, in Erwartung Ihrer ersten Befehle.

Hingebungsvoll

Ihr Sklave M.“

Obwohl sehr kurz, ist dies schon ein recht nettes Mail, wie es eine Domina durchaus erfreuen könnte. Wenn er damit nicht die vollen 24 Stunden gewartet hätte, wäre ich davon sehr angenehm berührt gewesen.

Dazu kommt aber noch etwas anderes.

Dieser arrogante Bastard lässt sich selbst 24 Stunden Zeit für eine Antwort – und dann erwartet er aber prompt, dass ich selbstverständlich genau zu der Zeit, wo er sein Mail absendet, am PC sitze und bereit bin, umgehend, noch am gleichen Abend, sofort mit ihm zu spielen.

Das ist typisch für die Karrieretypen, die es gewohnt sind, dass in der Firma auf ihre leiseste Andeutung hin alles springt und folgt.

Die meisten von ihnen können dieses Vorgesetzten-Gehabe einfach nicht ablegen, selbst einer Domina gegenüber nicht.

Zumindest zu Anfang nicht, am Beginn einer Sklavenerziehung.

Bei M. muss ich immerhin zugeben, dass er seinen Befehlston diplomatisch recht geschickt verpackt hatte. Er schrieb nicht: „Erziehen Sie mich sofort“; vielmehr drückte er sich so aus, dass er mir sofort zur Verfügung steht.

Gemeint hat er aber ersteres, soviel war mal klar.

Er hoffte durchaus, noch am gleichen Abend eine erste SM Session per mail erleben zu können.

Die Suppe würde ich ihm versalzen.

Ich bereitete meine Antwort vor – normalerweise beantworte ich Mails, wenn ich sie beantworte, recht zügig – und lagerte sie im Ausgangskorb, ohne sie zu versenden. Und das war der erste Teil seiner Mailerziehung – eine Domina ist auf jeden Fall kein Hund, der jedem geworfenen Stöckchen prompt hinterher rennt. Sie erzieht wann es ihr passt – und nicht wann ihr Sklave das von ihr fordert.

Dann fuhr ich meinen Rechner herunter und kleidete mich für den angenehmen Abend zu dritt um, den ich vor mir hatte.

Einen Abend mit meinem Lieblingssklaven und meinem Gärtner.

Über den ich euch vielleicht bei einem der nächsten Male erzählen werden.

Bis dahin – au revoir!


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