Im Domina Studio Teil 12

26. Juni 2011

In einer Mischung aus Hochgefühl und Verwirrung macht er sich auf den Heimweg. Was hat sie gemeint damit, er soll sich keine Gedanken machen? Worüber soll er nicht nachgrübeln? Darüber, was dieser Besuch für ihn bedeutet, ob er richtig oder falsch war? Oder meint sie sich selbst?
Vielleicht täuscht ihn die noch anhaltende Wirkung der letzten zwei Stunden, aber in Bezug auf seine eigene Person ist er beinahe versucht zu sagen, natürlich ist alles in Ordnung. Er spürt nichts von dem, was er befürchtet hat; keine Scham, keine Gewissensbisse, keinen Ekel vor sich selbst oder dem Erlebnis, und nicht einmal das leiseste Bedürfnis nach einer glasklar-kalten Analyse.

Das sieht ganz anders aus, was sie betrifft.
Er kann sich Alexanders Verhalten nicht erklären; Eifersucht hin oder her, die mit seiner Person nichts zu tun haben kann, denn er kennt ihn ja gar nicht – allenfalls mit der Tatsache, dass er ein weiterer Kunde ist.
Ein Kunde, der ihr Zeit raubt; ihr und damit gleichzeitig auch Alexander, der sich womöglich anderes erhofft hatte von diesem Wochenendabschluss. Aber die beiden haben doch noch ein wenig vom Abend für sich, und er nimmt Alexander garantiert nichts weg. Und wieso hat er eigentlich erst mitgemacht, um sich dann später so nach Kräften zu bemühen, den positiven Effekt wieder zu zerstören, den er mitgeholfen hat herbeizuführen?
Wen wollte er treffen mit seiner Aggression – ihn, oder sie?
Eher doch ihn, vermutet er. Nur, es ist doch offensichtlich, indem er ihr so eindeutig in die Parade gefahren ist, musste er beim Abschuss eine gewisse Streuwirkung entwickeln. War ihm das gleichgültig? Hat er es womöglich sogar ein wenig darauf angelegt?
Wie kann jemand, der ohne jedes Widerstreben eine physische Ohrfeige hinnimmt, sie sogar begrüßt, so wirkte es zumindest, so skrupellos eine psychische austeilen?
Ist das das Spiel der beiden, sie beherrscht ihn im Bett, und er setzt sich in allem anderen über sie? Halt – genau das war es, was sie meinte. Er soll sich keine Gedanken über Dinge machen, die ihn nichts angehen. Ja, exakt das sollte er versuchen.
Trotzdem liegt er später lange schlaflos, wird immer wieder überlistet vom Strom der Worte und Empfindungen. Seltsamerweise hat die letzte Komplikation der Schönheit des Ganzen keinerlei Abbruch getan.
Nein, sie hat eine neue Dimension hinzugefügt; eine, die er fast Zärtlichkeit nennen würde; und wüsste er nicht so schneidend scharf, es war alles nur Geschäft, eines, das ihm weit mehr eingebracht als es ihn gekostet hat, er käme glatt auf die Idee, frisch verliebt zu sein.
Das ist es, was ihn endlich doch in die Träume begleitet, ihm als erstes durch den Kopf schießt, beim Weckerklingeln um sechs.


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