Im Domina Studio Teil 10

11. Juni 2011

„Ich denke, fünf festere Schläge sind als Strafe genug – was meinst du?“,
Er nickt, dann wird ihm bewusst, sie kann es nicht sehen. „Jawohl, Mylady“, sagt er. Seine Stimme klingt seltsam.
Fünf – die hält er in jedem Fall durch, und zwar ganz ohne einen Laut, da ist er sich sicher. Es wäre doch gelacht, wenn nicht.
Schon der erste Hieb belehrt ihn eines Besseren.

Wäre der Bock nicht irgendwie am Boden verankert, seine heftige Reaktion hätte ihn verschoben, wenn nicht umgeworfen, und wenn er auch den Schrei seines Mundes unterdrücken, in ein undefinierbares Gurgeln verwandeln kann, so schreit doch seine Haut laut genug ob des Brennens wie Feuer, das lediglich die allerschlimmste Spitze seiner Schärfe verloren hat, noch anhält, als schon der zweite fällt.
„Simon, willst du mir wirklich die Arbeit des Zählens überlassen?“, fragt sie sanft.
„Nein, Mylady.“ Sie hatte recht – wie schnell ihm die Anrede ganz selbstverständlich von den Lippen geht.
„Gut – dann zähle. Und beginne bei eins.“
Er will aufbegehren, hat er doch mit zwei Schlägen beinahe die Hälfte bereits hinter sich, und wie kann ein Versäumnis zu Konsequenzen führen, das er unwissentlich begangen hat?
Das dritte Mal beißen die Zähne aus Leder zu. „Eins“, keucht er, ohne nachzudenken. Bei drei entdeckt er, welche ungeheure Erleichterung es bedeutet, die Zahl herauszubrüllen unmittelbar nach dem Moment des heftigsten Schmerzes.
Beinahe enttäuscht ist er, wie schnell die fünf kommt.
Sie lacht leise. „Sieh an, sieh an – was für einen kleinen Schatz ich da gefunden habe. Du bist ja nicht halb so schwach, wie du mir hast weismachen wollen. Allein dafür hättest du noch weitere fünf verdient, findest du nicht auch?“,
Eigentlich hat er genug; andererseits reizt es ihn herauszufinden, wie viel er aushält. Nur fünf Hiebe – das klingt ja geradezu lächerlich; selbst wenn die fünf an sich sieben waren.
„Ich hatte dich etwas gefragt, Simon“, bemerkt sie.
„Jawohl, Mylady.“ Wie dumm, dass ihm kein intelligenterer Satz einfällt.
„Du willst also noch einmal fünf?“,
„Jawohl, Mylady.“
„Dann sag es!“, kommt es auf einmal scharf von ihr. „Sprich es aus, bitte mich darum.“
„Ich bitte Sie um die Fortsetzung der Bestrafung, Mylady.“ Das klingt schon besser. Es ist erstaunlich, wie schnell man sich von etwas erholt, das im ersten Augenblick so unerträglich erscheint.
Die Nummer 6 überrascht ihn vollständig, mitten in diesem Gedanken. Es entlockt ihm den ersten echten Schmerzensschrei, der ihn das Zählen vergessen lässt.
„Simon?“, fragt sie ungeduldig, schlägt gleich noch einmal zu. „Sechs“, brüllt er. Als sieben wird sie es ohnehin nicht anerkennen.
Zwei Hände legen sich gegen seine Hüfte; in der einen spürt er hart den Knauf der Gerte. Er stemmt sich hinein in diese Berührung, die er als Belohnung empfindet.
Die zehn ist sehr schnell da; auch das Unerträgliche kann man ertragen. Sein Arsch brennt, als hätte er ihn in zu heißes Wasser gehalten.
„Bist du abergläubisch, Simon?“,
Erst versteht er nicht, dann geht ihm auf, 13 Mal hat sie jetzt die Gerte durch die Luft sausen lassen.
„In Ihrem Fall, Mylady, betrachte ich die 13 eher als Glückszahl.“
Er ist stolz auf sich, auch in einer solchen Situation, nach so viel Schmerz und Aufregung und Ungewohntem, noch eine so brauchbare Antwort geben zu können.
Weich spürt er ihre Handflächen gegen seinen Rücken. Das jähe Hineinfallen in dieses Streicheln, in seine Haltung macht ihm klar, wie verspannt, verkrampft er vorher war. Alle Muskeln in seinem Körper scheinen zu schmerzen, machen ihm das Unbequeme seiner Lage bewusst, die er momentan doch um nichts in der Welt aufgeben möchte.
Leise erst, aber hartnäckig, und schließlich immer spürbarer meldet sein Schwanz sich endlich zurück, fordert und drängt. Er muss sich mühsam zurückhalten, ihn nicht am Leder des Strafbocks zu reiben.
Wieder sind ihre Fingernägel zu Gange, an seinen Seiten, seinen Oberschenkeln, seinen Pobacken. Mehr und mehr versinkt er in etwas, das einer schwebenden Bewusstlosigkeit bei voller Empfindungsfähigkeit gleicht.
„Sobald wir uns besser aneinander gewöhnt haben, Simon, werde ich dir helfen, den entspannenden Abschluss mitzugestalten. Heute wirst du das noch allein erledigen müssen. Ich zeige dir die Dusche, komm mit.“
Er erhebt sich, es kostet ungeheure Anstrengung, und ihm ist leicht und leer im Kopf, schwindelig. Als ahne sie es, greift sie nach seinem Arm, stützt ihn. Warme Dankbarkeit über diese Geste überflutet ihn.
Sie führt ihn zum Sessel, reicht ihm den Bademantel. Zur sonnengelben Tür hinaus geht es, hinein in die andere, und dort gleich rechts, wo ihn ein dunkelblau gekacheltes kleines Bad empfängt.
Als er allein ist, sieht er sich um. Es wirkt gemütlich, mit der großen Palme in der Ecke und den zwei Hängepflanzen, und doch ebenso unpersönlich wie das Bad in einem Hotelzimmer. Alles ist blitzblank, und nichts liegt herum, das auf eine Benutzung hinweist, nur über einer Stange neben der Heizung hängen zwei dunkelblaue Handtücher, und am Beckenrand findet er aufgereiht eine neue, noch verpackte Zahnbürste, eine kleine Tube Zahnpasta, Shampoo und Duschgel in mini, einen Deo-Stick, einen noch in Plastik gehüllten schwarzen Kamm.
Jetzt wird er also zum dritten Mal an diesem Sonntag duschen, aber mehr noch als der Säuberung dient das ja wohl einer ungestörten, angenehmen Befreiung von dem enormen Druck der letzten zwei Tage und der letzten Stunde; wenn es denn eine Stunde ist, die er hier war.
Er stellt das Wasser an, lässt den Bademantel zu Boden fallen, betritt die erstaunlich geräumige Dusche, schließt die Schiebetür mit den eingeprägten Wassertropfen.
Eine ganze Weile lässt er einfach das warme Wasser auf sich herab rauschen, genießt es. Schließlich lehnt er sich an die Wand, deren Kachelkälte sich verloren hat, streicht sanft über seinen Schwanz, seine Eier.
Es kommt ihm fast profan vor, den Abend so zu beenden; nur, er ist Realist. Eine weitere Nacht ohne hält er nicht durch, so unwichtig ihm der Höhepunkt im Augenblick auch vorkommt, und morgen im Büro mit Dauererektion auftauchen, wäre ohnehin nicht sehr sinnvoll.
Er nimmt den Wasserstrahl zu Hilfe, denkt dabei an sie, an ihre Hände vorhin an seinem Schwanz.
Es weckt das träge Raubtier, das binnen Sekunden zum Sprung ansetzt, ihn überwältigt.
Noch während er den Brausekopf zurückhängt an die Befestigung, gibt seine andere Hand der Ungeduld nach, bewegt sich auf und ab, schnell, hastig, die zweite kommt dazu, spielt an seinen Eiern, er spürt es herannahen, eine Explosion, die noch heftiger ist als vermutet, unendlich lange anzuhalten scheint und ihn völlig erschöpft und zitterig zurücklässt, kaum in der Lage, sich einzuseifen.
Nachher trocknet er sich ab, benutzt das Klo, putzt die Zähne, erschrickt, als es an der Tür klopft.
„Deine Sachen, Simon“, ruft sie.
Nur einen Spalt öffnet er die Tür, schämt sich auf einmal seiner Nacktheit, die gerade eben noch so selbstverständlich war, nimmt alles entgegen.
Ordentlich zusammengefaltet hat sie seine Kleidung; bewegt, lächelnd nimmt er es zur Kenntnis.
Er benutzt das Deo, stellt fest, es ist ein Geruch, von dem er einen Hauch auch an ihr wahrgenommen hat, geht erneut über seine Achselhöhlen, betrachtet sich dabei kritisch im Spiegel, betastet die weiche Nachgiebigkeit seines Bauches. Ja, er muss dringend etwas tun.
Die Ähnlichkeit der Handlung des Anziehens jetzt mit dem Ankleiden vorhin, zu einer Zeit, die er innerlich längst vorher nennt, ärgert ihn. Es ist beinahe, als hätte sich nichts verändert, dabei ist doch eigentlich nichts mehr dasselbe.
Mit den Fingern fährt er sich durch die nassen Haare; einen Kamm braucht er nicht bei der Länge, die kaum mehr ist als zwei Zentimeter.
Die Armbanduhr zeigt ihm beim Anlegen, es ist erst halb zehn, schon halb zehn.
Er kramt seine Brieftasche hervor, entnimmt ihr zehn Fünfziger, steckt sie zurück in die Innentasche des Jacketts. Der normale Satz für anderthalb Stunden sind 360 Euro, hat man ihm gesagt.
Und jetzt?
Wo und wie gibt er ihr das Geld?
Noch einen letzten Blick wirft er auf den kleinen Raum. Es ist alles aufgeräumt; die Handtücher hängen über der Stange, die kleinen Fläschchen und Tuben nebst Zahnbürste und unbenutztem Kamm sind wieder aufgereiht am Waschbecken. Vergessen hat er nichts.
Es berührt ihn, heiß, beschämend, beglückend, dass sein Samen hier bleiben wird.


Weitere Einträge


Schreibe einen Kommentar

Telefonsex Erziehung mit Herrin