Audienz Nummer 3 – Vorgeschichte

1. August 2008

Ich muss zugeben, für den dritten potenziellen Kandidaten, den mein Lieblingssklave mir aus den Zuschriften auf seine SM-Kontaktanzeige herausgesucht hatte, hatte ich nicht viel Hoffnung.

Er gehörte zu denen, die sich gleich in der Bewerbung als Akademiker vorstellen. Etwas, das wahlweise von Standesdünkel oder Realitätsverlust zeugt.

Denn entweder ist es etwas Besonderes, als Sklave ein Akademiker zu sein; dann bildet er sich darauf etwas ein. Dabei ist der Universitätsabschluss ja nun ganz bestimmt nichts, was für dominant-devote Rollenspiele entscheidend ist.

Es sei denn, man hat vor, Domina und Sklave im alten Rom absolut historientreu nachzuspielen …

Und insofern ist der Akademiker dann schlicht ebenfalls etwas mit „A“, nämlich ein Angeber in meinen Augen.

Oder es gibt unter den devoten Männern sehr häufig Akademiker – was exakt meiner Erfahrung entspricht; und dann betont der Bewerber, der sofort darauf hinweist, etwas, das nicht betonenswert ist.

Wie auch immer, es macht einfach einen schlechten Eindruck.

Dazu kommt noch etwas anderes.

Die Domina, der so ein Akademiker-Sklave schreibt, hat ja nun entweder wie ich selbst einen solchen Abschluss. Bei mir ist es das Juristische Staatsexamen; nicht dass ich nachher in der beruflichen Praxis lange mit der Juristerei zu tun gehabt hätte …

In solchen Fällen ist es überflüssig, denn das Bildungsniveau ist gleich. Wobei Bildung und Akademikertum ja allenfalls eine Schnittmenge aufweisen, keinesfalls jedoch deckungsgleich sind.

Umso unangenehmer wirkt der Versuch, durch so ein Stück Papier Eindruck zu schinden.

Oder die dominante Lady besitzt selbst keinen Hochschulabschluss; dann muss es auf sie beinahe zwingend etwas herablassend wirken, dass derjenige, der ihr irgendwann zu Füßen zu liegen hofft, sich als Qualifikation auf ein Examen in Betriebswirtschaft oder worin auch immer beruft.

Zudem, bei seiner Bewerbung weiß ja nun ein Sklave noch gar nicht, mit welchem Ausbildungsstand er es bei seiner Domina zu tun hat. Er riskiert also bewusst deren Herabsetzung, nur um sich selbst heraus und im angeblich besten Licht darzustellen. Ein höflicher Mensch würde das nicht tun.

Und auch wenn Unhöflichkeit und erotische Hingabe nur allzu oft Hand in Hand gehen können – ich bin altmodisch und lege auf Höflichkeit, wie man ja auch bereits gesehen hat, sehr viel Wert.

Trotzdem schaffte es mein Lieblingssklave, mich dazu zu überreden, mir diesen devoten Kandidaten näher anzuschauen.

Für ihn sprach immerhin, dass er sich Mühe gegeben hatte, auf den Text der SM Kontaktanzeige einzugehen.

Etwas, das für SM Kontakte zwar selbstverständlich sein sollte, das aber überhaupt nicht ist. Anders lassen sich die vielen Standardzuschriften auf die Kontaktanzeigen von Dominas nicht erklären, die mit der Anzeige, auf die sie doch eigentlich antworten wollen und sollen, nicht das geringste zu tun haben.

Aber genug der allgemeinen Vorbemerkungen – kommen wir, beim nächsten Mal, zu der dritten Audienz, die dieser Bewerber in der Vorauswahl mit Namen Jara meinem Lieblingssklaven zu verdanken hatte.

Bis dahin – au revoir!


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