Lederleggins

24. September 2011

Es war früher immer etwas peinlich für mich gewesen, die ersten Schritte zu tun, die nötig sind, um einen privaten erotischen Kontakt in ein Sadomaso Rollenspiel zu verwandeln. Da liegt irgendwo eine Schwelle, die man manchmal mit mehr Bravour als Lust überschreiten muss; zumindest bei fremden Männern.

Aber meine Zeit im Domina Studio hat mir geholfen, diese Schwelle nicht mehr als so schwierig zu empfinden wie früher noch. Als Profi Domina habe ich es ja zwar auch mit einigen Stammkunden, aber ansonsten immer wieder neuen devoten Männern zu tun. Da musste ich mich einfach dran gewöhnen.

Wobei mir schon klar war, dass ich die SM Session mit Andreas nicht so anfangen sollte wie eine Session im SM Studio; eine private SM Beziehung hat mit dem Ablauf im Studio höchstens ein paar Äußerlichkeiten gemeinsam.

Als wir in der Wohnung waren, ließ ich Andreas erst einmal Kaffee kochen in der Küche (das kann jeder auch in einer fremden Küche, wenn er nur erklärt bekommt, wo was ist), den er mir dann in mein Zimmer bringen sollte.

Lieber hätte ich ja ein Glas Sekt getrunken, schon wegen der damit verbundenen Auflockerung; aber ich hatte ja sozusagen Bereitschaft; mit Anke hatte ich die Absprache, dass ich jederzeit, auch mal nachts, ins Krankenhaus kommen würde, wenn sie das brauchte; zum Beispiel um über das alles zu reden, womit sie gerade so zu kämpfen hatte. Und das war ja nun wirklich ein massiver Schicksalsschlag.

Als Andreas mit dem Kaffee ankam, hatte ich mich mittlerweile umgezogen. Für den SM Stammtisch hatte ich ganz normale Straßenkleidung getragen, wie die meisten anderen auch. Wenn man ohnehin nur quatschen will, muss man es ja auch nicht mit Lack und Leder herausstellen, wie attraktiv man ist.

Auf SM Feten kann man sich schön SM-mäßig herausputzen und muss das teilweise sogar, weil Dresscode herrscht; aber auf einem SM Stammtisch, der ja oft genug in einem normalen Lokal stattfindet, ist das meistens fehl am Platz.

Schon dort hatte ich aber gewusst, was ich danach bei Andreas anziehen wollte. Auf meiner Suche nach interessanten SM Outfits für Sklaven und Sklavinnen, Dominas und Doms war ich auf etwas gestoßen, was ich mir gleich erst einmal probehalber für mich selbst bestellt hatte, und zwar eine total raffinierte Leder Leggins.

Die bestand, wie früher die Hosen und wie an vielen Stellen die Chaps zum Beispiel der Cowboys oder der Sadomasos, eigentlich aus zwei Teilen, denn im Grunde war jedes Bein einzeln geschnitten. Zusammengehalten wurden die beiden Teile am breiten Gürtel; wobei sie hinten in Pohöhe dann doch in ein Kleidungsstück übergingen.

Vorne allerdings klaffte zwischen den beiden Beinstücken eine ziemlich große Lücke in Form eines nach unten zu spitz zulaufenden Dreiecks. Natürlich direkt über meiner Muschi; oder was dachtet ihr wo?

Allerdings bekam man meine Muschi in diesem Dreieck nicht komplett nackt zu sehen; ich hatte noch ein durchsichtiges Nylonhöschen übergestreift. Diesen Schleier, den Nylons über alles werfen, finde ich extrem sinnlich.

Zu solchen Lederleggins gehören natürlich auch Lederstiefel. Seit ich ins Domina Studio gekommen war, hatte ich mir diverse Domina Outfits neu angeschafft, darunter auch diverse Stiefel. An diesem Abend entschied ich mich für die schwarzen Lederstiefel mit ihren roten Lackapplikationen, die vorne geschnürt werden.

Oben herum schwankte ich zunächst zwischen sexy-freizügig oder streng-verschlossen und entschied mich dann für Letzteres, in Form einer schwarzen Satinbluse mit hohem Kragen, deren Zipfel gleich auch ein Stück von dem frechen Dreieck unten verdeckten, aber je nach Bewegung auch wieder freigaben, was mir sehr gefiel. Auf einen BH darunter habe ich verzichtet. In meinem Alter kann man sich das noch leisten … Und ohne diese störenden einschneidenden BH Bänder fühle ich mich einfach freier.

Schnell erneuerte ich noch mein Make-up, ging mir noch mal mit der Bürste durch die Haare, die ich offen herabfallen ließ, da kam auch schon Andreas mit dem Kaffee.


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