Wachsspiele

8. Oktober 2011

Wer als Top bei Wachsspielen ganz verantwortungsvoll sein will, der nimmt für das heiße Wachs überhaupt keine richtigen Kerzen, sondern die Grablichter, die man in Herbst und Winter auf die Gräber stellt, um – ach, was weiß ich, was für einen mysteriösen Grund es hat, Lichter auf ein Grab zu stellen!

Ich war nie sehr christlich und habe mich also auch nicht darum gekümmert, welchen Hintergrund diverse christliche Riten haben.

Wenn jemand wüsste, für welchen Zweck man sich solche Grablichter auch noch anschaffen kann, würde er das wahrscheinlich ohnehin als absolute Blasphemie bezeichnen, diesen speziellen BDSM Zweck.

Auf jeden Fall ist das Wachs dieser Grableuchten nicht so heiß wie das der meisten anderen Kerzen. Wenn man denn schon etwas härter werden will bei den Wachsspielen, dann nimmt man am besten weiße, ganz ungefärbte Haushaltskerzen dafür, denn die gefärbten Kerzen werden erheblich heißer als die weißen.

Der absolute Hammer und im Zweifel absolut zu vermeiden sind allerdings Bienenwachskerzen. Bei allem anderen ist es mehr oder weniger Geschmacksache, worauf man zurückgreift, aber das mit dem Bienenwachs sollte man wirklich bleiben lassen, das kann ganz schnell echte Verbrennungen hervorrufen.

So, das habe ich jetzt alles nur deshalb aufgeschrieben, um euch zu zeigen, dass ich durchaus weiß, wie die Spielregeln bei den Wachsspielen lauten, und wie man sich da als reifer und vorsichtiger Top benimmt.

Trotzdem nehme ich im Zweifel ganz bestimmt keine weißen Haushaltskerzen, weil ich finde, dass rotes Wachs einfach viel besser aussieht auf der nackten Haut. Man sieht es alleine schon erheblich deutlicher darauf. Noch besser allerdings finde ich schwarzes Wachs, passend zu meiner schwarzen Seele.

Wenn allerdings bunte Kerzen, dann müssen die komplett durchgefärbt sein und nicht nur so einen dünnen Farbrand haben, denn sonst ist das heiße Wachs ja doch weitgehend weiß und nicht schwarz oder rot.

Zufällig hatte ich in K. gerade in einem Laden mit Tee und Kerzen (ich dachte immer, diese Läden seien schon Jahrzehnte ausgestorben, aber es gibt sie immer noch) wirklich durchgefärbte schwarze Kerzen gefunden.

Das waren zwar Duftkerzen, vor denen manche Sadomasos ebenfalls warnen bei Wachsspielen, weil sie so heiß werden können, aber ich war bereit, es auf einen Test ankommen zu lassen. Um für eine gewisse farbliche Abwechslung zu sorgen, hatte ich außer den schwarzen Kerzen auch noch ein paar rote mitgenommen.

Insgesamt vier Kerzen, zwei rote und zwei schwarze, steckte ich nun in einen vierflämmigen Kerzenleuchter aus Silber, den ich zufällig in Ankes Wohnzimmer gefunden hatte. Dafür musste ich von Andreas‘ Rücken leider erst einmal wieder herunterklettern, was ich ja schon etwas schade fand.

Immerhin konnte Andreas mir während dieser Zeit aber ja nun auch nicht weglaufen, weil er ans Bett gefesselt war, und zwar an seinen vier Gliedern und mit der Taille. Das war ja schon mal ganz praktisch.

Die Kerzen zündete ich gleich an, nachdem ich sie in dem Gästezimmer auf den Nachttisch gestellt hatte. Schließlich gehören Kerzen zu einer romantischen SM Session dazu, oder etwa nicht? Andreas ächzte, als er das Klicken des Feuerzeugs hörte und die Kerzen sah, dabei hatte seine Haut bisher noch gar keine Bekanntschaft mit dem heißen Wachs gemacht. Aber das würde sich ja nun schnell finden.

Ich wartete gerade nur lange genug, bis sich das erste flüssige Wachs oben an den Kerzen gebildet hatte.

Dann nahm ich eine rote und eine schwarze Kerze in die Hand und tropfte abwechselnd die heißen roten und schwarzen Tropfen auf Andreas‘ Rücken, der sich komplett anspannte und sogar mit den Zähnen knirschte.

Obwohl die Qual bei den Wachsspielen zum einen teilweise ohnehin nur Panikmache und Einbildung ist, und zum zweiten ganz schnell wieder verschwindet. Als verantwortungsvoller Top probiere ich das mit dem Wachs ja zuerst bei mir selbst aus, indem ich mir etwas von dem heißen Wachs, aus geringer Höhe, auf den Unterarm tropfe, der auf Temperaturunterschiede besonders sensibel reagiert.

Wenn ich das gut verkrafte, dann verkraftet mein Sklave auch das heiße Wachs aus weit größerer Höhe, wo es ja noch mehr abgekühlt ist, wenn es auf der Haut auftrifft; da kann man dann ganz sicher sein.

Zuerst verteilte ich die bunten Farbtupfer einfach so, aber sehr schnell versuchte ich, mit den Tropfen Muster und sogar Buchstaben zu bilden, und das gelang mir auch sehr gut. Ich vertiefte mich richtig hinein.

Aber das waren ja alles nur sanfte Spielereien. Wenn schon Wachsspiele, dann war jetzt etwas gefragt, das hart genug war, Andreas, wenn er es ertragen hatte, endgültig seinen Horror vor dem heißen Wachs zu nehmen.

Dann hockte ich mich bei Andreas wieder auf die Oberschenkel, dass ich seinen knackigen Arsch vor mir hatte. Nun zog ich mit den Fingern einer Hand seine Arschbacken ein wenig auseinander – und goss dann das heiße Wachs hinein, wo es kurz, noch flüssig, die Kerbe herab glitt und auf die Rosette traf.

Das war der Punkt, wo Andreas‘ Ächzen und Zähneknirschen sich dann zu einem echten Schrei auswuchs …

Übrigens fallen mir bei dieser Gelegenheit gerade ein paar Wachsspiele extrem ein, die ich im Domina Studio mal mit einem Sklaven gespielt habe, auf seinen ausdrücklichen Wunsch hin. Von denen werde ich euch beim nächsten Mal erst einmal schnell berichten, bevor ich anschließend wieder zu Andreas zurückkehre.


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