Unverzeihlicher Fehler

23. April 2009

Schon in Deutschland, bevor es entschieden war, dass ich zu Phil nach London komme, hatte ich ja festgestellt, er reagiert wie ein wild gewordener Stier, wenn er zusehen muss, wie ich meine Befriedigung finde, ohne dass er daran beteiligt ist.

Fies und gemein, wie Dominas nun einmal sind, war es mir schon in dieser Situation durch den Kopf gegangen, wie ich diese Schwäche meines Sklaven, von dem damals noch gar nicht so recht feststand, dass er wirklich mein Sklave werden würde, für meine Zwecke ausnutzen konnte.

Nicht immer hat man als Domina Lust auf eine wirklich harte Strafe. Denn das erfordert zum Teil dann doch eine erhebliche eigene körperliche Energie, zum Beispiel beim Auspeitschen, zu der man ja nicht immer bereit ist oder Lust hat.

Umso besser, wenn man immer ein paar Ideen im Hinterkopf hat über nette kleine Spielchen, die ebenso fies und gemein sind, ohne dass man sich dafür anstrengen muss. Kleine Ursache – große Wirkung; diese SM Spiele sind mir die liebsten.

(In diesem Zusammenhang: Umso erfreulicher, dass Phil beispielsweise auf Tigerbalsam oder auch Pfefferminzöl so äußerst sensibel reagiert, wie ihr ja beim letzten Mal gesehen habt, so dass mir schon ein winziges Krümelchen oder ein Tropfen davon für Stunden Unterhaltung verschaffen …)

Schon in meiner ersten Woche in London hatte Phil einen so unverzeihlichen Fehler begangen, dass dafür eine wirklich spürbar schmerzhafte Strafe fällig war.

Er hatte es gewagt, zu einer Verabredung zu spät zu kommen. Ich hatte vormittags die Handwerker im Haus und wollte mich mittags zum Essen mit ihm treffen.

Nun hatte er mich zwar vorgewarnt, dass es durchaus halb eins werden könne, bevor er sich im Institut losmachen würde, aber als es dann halb zwei wurde, da war mir die Wartezeit dann doch etwas zu lang. Vor allem, weil ich ja wusste, dass Phil nachmittags um zwei seine nächste Vorlesung hat und unser gemeinsames Mittagessen so zwingend ins Wasser fallen musste.

Um Viertel vor zwei kam er dann, aber natürlich nur, um es mir mitzuteilen, dass er gleich wieder weg müsse, weil es am Institut gerade eine kleine Krise gebe, weil eine Lehrkraft mit einem Schüler – an dem Institut sind übrigens nur erwachsene Schüler – richtigen Krach hatte und der Schüler jetzt mit Polizei und Presse und allem Möglichen drohte.

Nun ist ja auch eine Domina kein Unmensch; solche Dinge können vorkommen, und selbst ein Sklave wäre in diesem Fall entschuldigt – wenn Phil mich wenigstens rechtzeitig, also spätestens um halb eins, per Handy darüber informiert hätte, damit ich nicht vergebens warten musste.

Ich meine, genau dafür hat man die Dinger doch schließlich, für solche überraschenden Notfälle, die Mobiles, wie das Handy im Englischen heißt.

Deshalb habe ich Phil, bevor er dann ganz schnell wieder losdüsen musste, noch für abends eine happige Strafe angedroht. Was er mit einem demütigen Kopfsenken und einem gemurmelten: „Yes, Mistress, thank you, Mistress“ akzeptiert hat.

Nun hatte ich natürlich nicht vor, mir für abends einen neuen Lover zu besorgen.

Bei aller Liebe zur Promiskuität – auch eine Domina kann treu sein. Zumindest eine Weile, solange die Beziehung zu einem Sklaven noch neu und aufregend ist.

Aber Phil dabei zusehen lassen, wie ich ganz ohne seine Beteiligung einen Orgasmus bekomme, das geht ja auch ohne einen zweiten Lover.

Auf dem Weg nach Hause habe ich mir im Sexshop schnell noch einen kleinen Vibrator besorgt. Nicht dass ich nicht einiges an Sexspielzeug ohnehin schon hätte – aber neue Sextoys müssen wirklich ab und zu mal sein. Das macht einfach Spaß und peppt das Sexleben immer wieder auf.

Wo ich schon mal in einem Erotikshop war – zum Glück gibt es ja das Internet, wo ich mich immer informieren kann, wo welche Geschäfte sind, sonst könnte ich mich im riesigen London nie zurechtfinden – habe ich mich gleich auch nach einer kleinen netten Überraschung für Phil umgesehen.

Die habe ich dann auch prompt gefunden.

Und zwar eine „Cock Tube“ aus Aluminium; eine Art Metallzylinder, der um den Schwanz gelegt wird und lediglich noch die Eichel frei lässt. Damit dabei die Eier nicht völlig zerquetscht werden, findet sich am unteren Ende eine kleine Ausbuchtung, wo die bequem reinpassen.

Meiner Erfahrung nach müsste es jeden Mann total wild machen, wenn sein Schwanz sich in einem solchen Gefängnis befindet, was die Erregung nicht verhindert, sondern verstärkt, eine Befriedigung aber zumindest dann unmöglich macht, wenn man ihm die Hände fesselt und die ungeschützte, extrem empfindliche Spitze einfach ungeduldig auf die Erlösung warten lässt.

Damit hatte ich die beiden Folterwerkzeuge für den Abend zusammen.

Was ich mit denen angefangen habe, das verrate ich euch beim nächsten Mal. Bis dahin – au revoir!


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