Strap-on?

19. November 2009

Endlich beschloss Cathy, dass der Sklave sich zur Genüge an meinen Schuhen gütlich getan hatte. Sie glänzten überall nass von seiner Spucke. Und war das nicht so, dass Spucke das beste Schuhputzmittel ist? …
Cathy bat mich aufzustehen; nun sollte der Sklave sich in den Sessel setzen, den ich bisher eingenommen hatte. Zuerst war ich ja etwas verwundert, denn es kam  mir nun doch etwas ungewöhnlich vor, dass ein Sklave in einem professionellen Domina Studio zum Sitzen aufgefordert wird.

Ich erkannte jedoch schnell den Sinn dieser Anweisung, als ein lautes Stöhnen das Hinsetzen begleitete. Natürlich – der riesige Butt Plug! Der bohrte sich durch das Setzen natürlich nur umso tiefer in seinen Arsch; dabei musste der Schmerz der extremen Dehnung ohnehin schon nahezu unerträglich sein.
Cathy zog mich an die Wand mit den BDSM Spielsachen.
„Weißt du, was ihn am meisten scharf macht?“, flüsterte sie mir zu. Ich schüttelte den Kopf; ich hatte schon gedacht, die Fußerotik sei sein absoluter Traum; aber anscheinend gab es etwas, das ihn noch viel mehr reizte. Ich war sehr gespannt darauf, es von Cathy zu erfahren, was es war.
Sie griff nach einem Ledergeschirr mit einem riesigen Dildo aus schwarzem Latex daran. Auch wenn ich so ein Teil bisher noch nie benutzt hatte, wusste ich doch sofort, was ich hier vor mir hatte.
Es war ein Strap-on, oder auch auf Deutsch Umschnall Dildo.
Das hatte ich mir immer schon gewünscht, einen Sklaven mal damit ficken zu dürfen! Nur leider hatte ich bisher noch nie einen gefunden, den das ebenso sehr erregt hätte wie mich; und wenn ein Sklave etwas nur widerwillig mitmacht, vergeht auch der Herrin schnell der Spaß daran.
Zumindest bei den Dingen, die sie nicht aus reinem Sadismus tut. Da ist es natürlich etwas anderes; wenn sie ihn quälen will, dann darf ihm das nicht gefallen; im Gegenteil, gerade sein Unwille, sein Schmerz schaffen erst die absolute Erregung des Quälens im erotischen Sadismus. 
Aber dann gibt es auch Dinge, die tut man nicht, um den Sklaven zu quälen, sondern eher, um ihm die eigene Macht über ihn zu beweisen. Und um Lust zu empfinden, die nicht aus seinem Schmerz resultiert, sondern aus eben jener Macht über ihn.
Es gibt sicher auch Dominas, die freuen sich mehr an der Macht, die sie sozusagen erzwingen, indem sie den Sklaven fesseln oder sonst seinen Willen beugen; was mich am meisten reizt am Beherrschen eines Sklaven ist jedoch seine freiwillige Hingabe, sein willentliches Unterwerfen unter meine Befehlsgewalt.
Da kann dann sichtbarer oder fühlbarer Unwille meine ganze erotische Stimmung kaputt machen.
Aber hier hätte ich das erste Mal die Gelegenheit, den Strap-on an einem Sklaven auszuprobieren, der letztendlich genau das wollte, meine Macht über ihn, und den Schmerz, den ich ihm dabei vielleicht verursachte.
Das erste Mal spürte ich schon bei diesem ersten Besuch im SM Studio mit seiner so unerwarteten Chance, gleich eine professionelle BDSM Session mitzuerleben, etwas, was ich als private „Dommse“ noch nie erlebt hatte.
Eigentlich hatte ich gedacht, wenn ich als dominante Frau dafür bezahlt werde, dass ich einen devoten Mann foltere und quäle, auspeitsche, mit Klammern und Nadeln piesacke, ihn demütige und ihn kraft meiner Dominanz zwinge, mir zu Willen zu sein, dann ist es unvermeidbar, dabei in gewisser Weise zu einer Dienstleisterin zu werden, zu einer Wunscherfüllerin.
Diese Gefahr besteht ja schon in einer rein privaten dominant-devoten Beziehung; wenn ich einmal ganz ehrlich war.
Natürlich, es war alles so gedacht, dass ich bestimmte, was geschah, dass nur mein Wille zählte.
Doch letztlich bestimmte eigentlich der Sklave mit seinen Tabus und Grenzen den Inhalt einer Session; mein Entscheidungsspielraum war begrenzt durch das, was er sich zu Anfang einer Session verbat. 
Und die Gefühle, die eine private Domina und ihren Sklaven miteinander verbinden, tun ein Übriges; sie sorgen dafür, dass sie schon aus Sorge und Zuneigung nichts tut, was zu weit gehen könnte.
In diesem Augenblick ging mir auf, dass die erste Beschränkung, dass ich mich innerhalb der Tabus eines Sklaven bewegen musste, mir noch immer sehr viel Spielraum ließ. Solange seine erotischen Fantasien und meine nicht allzu weit voneinander entfernt lagen, war das kaum eine echte Behinderung.
Nein, es war etwas anderes, was mich als Domina bisher immer gehemmt und zurückgehalten hatte.
Möglicherweise war es so, dass exakt meine Gefühle für einen devoten Mann mich zur Dienstleisterin gemacht hatten; nichts anderes.
Mit einem Kunden im Domina Studio allerdings verbanden mich keine Gefühle. Diese Beschränkung, diesen Hemmschuh gab es nicht. Und vielleicht hatte das zur Folge, dass ich – immer innerhalb des bereits erwähnten und nicht sehr einschränkenden Limits seiner Tabus – meine Dominanz, meine Grausamkeit, meine Herrschsucht hier im Studio sehr viel freier ausleben konnte als privat.
Es kam mir vor wie eine plötzliche Entdeckung, dieses Überlegung – und das alles war ausgelöst worden durch einen simplen Strap-on; ein eigentlich völlig unschuldiges Sexspielzeug.
Das mir allerdings in dieser ungewohnten Situation auf einmal etwas sehr deutlich gemacht hatte.
Vielleicht ist der Grund der, dass ich auf einmal erkannte, ich konnte mir hier, im Studio, vielleicht sogar einige der erotischen Wünsche endlich erfüllen, die ich schon lange gehabt hatte, bisher jedoch nie hatte ausleben können. Trotz meiner Dominanz, die ja eigentlich hätte bedeuten sollen, dass ich darüber bestimmte, was geschah. Aber anscheinend war das nur eine Illusion …


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