Hochnotpeinliches Verhör

21. August 2009

„Nun erzähle, Phil“, meinte Sheila und setzte ihre Behandlung mit ihren Fingernägeln fort. Phils Rücken war schon ganz rot, und in der Rötung wurden die neuen Linien, die ihre Fingernägel zogen, weiß sichtbar.
Es war ein faszinierendes Bild, und für einen lüsternen Zuschauer noch errender, als wenn ich eine der handelnden Personen gewesen wäre. Denn als Bottom hätte ich die Linien gar nicht sehen können, und als Top hätte ich nicht so sehr darauf geachtet, weil ich noch anderes im Kopf hatte.
Nämlich wie es weitergehen sollte; ich sagte ja bereits, so eine SM Session kann wahnsinnig anstrengend sein und stellt hohe Anforderungen an das Planungsvermögen und die Fantasie eines Tops.

„Was soll ich erzählen?“, fragte Phil.
Es wunderte mich, dass er sich gleich zu Beginn so widerspenstig zeigte. Ich hätte eigentlich erwartet, dass er sofort loslegen würde, denn es war doch absolut offensichtlich, worüber er berichten sollte.
Sofort landete auch ein klatschender Schlag von Sheilas Hand auf seinem Hintern, der ihn das erste Mal in seinen Fesseln zum Tanzen brachte. „Erstens solltest du die korrekte Anrede nicht vergessen“, meinte sie böse, „und zweitens weißt du ganz genau, worüber du berichten sollst.“
„Ich bitte um Vergebung, Mistress Sheila“, erwiderte Phil leise. Angenehm fiel mir auf, dass er sie nicht „Mistress“ allein nannte, sondern Mistress Sheila. Denn als Mistress ohne Namen angesprochen zu werden, also als Herrin, die man nicht näher benennen muss, weil es nur eine davon gibt, das war mir vorbehalten – wie schön, dass Phil das wohl ebenso zu sehen schien wie ich.
Und nun rückte Phil mit der Sprache heraus.
„Es ist jetzt etwa drei Jahre her“, murmelte er. Seine Stimme war heißer und schwer zu verstehen. Ich brachte meinen Sessel etwas weiter an seinen heran, damit ich auch ja seine Worte alle mitbekommen konnte. Außerdem konnte ich so auch viel besser seinen geröteten Rücken bewundern.
„Ich fühlte mich einsam, war viele Jahre Single gewesen und endlich wieder auf der Suche nach einer privaten Herrin“, erzählte Phil. „Aber irgendwie klappte alles nicht. Ich fand nur wenige Kontakte, und die Frauen wollten alle mehr oder etwas anderes, als ich zu geben bereit war.“
Wieder landete ein klatschender Schlag auf Phils nacktem Hintern. „Seit wann haben denn Sklaven Wünsche zu äußern, wenn es darum geht, was dominante Frauen von ihnen erwarten?“
Moment – das ging mir dann doch ein bisschen zu weit. „Phil spricht wohl von einer Beziehung, nicht von einer reinen Sklavenerziehung“, mischte ich mich ein. „In diesem Rahmen darf und soll auch der devote Partner Wünsche äußern, sonst kann es ja gar nicht gehen.“
Ein dankbarer Blick von Phil traf mich. Er musste sich aber ganz schön anstrengend, um den Kopf in seiner gefesselten Haltung hoch zu bekommen, weit genug, damit er mich ansehen konnte.
„Nun gut“, meinte Sheila, über meine Einmischung ersichtlich nicht sonderlich begeistert, ohne das deutlicher zu zeigen als mit einem missbilligenden Blick zu mir, „dann wollen wir das einmal auf sich beruhen lassen. Berichte weiter.“ Wie zur Aufmunterung bekam er noch einen weiteren Schlag.
Auch Phils Hintern färbte sich nun schon ein wenig rot; Mistress Sheila schien eine recht kräftige Handschrift zu haben.
Mir persönlich liegt das Spanking mit der Hand nicht so sehr; ich finde es immer zu anstrengend, denn wenn ich fest genug zuschlage, um ihm weh zu tun, bekommt meine Handfläche dabei im Zweifel ja auch etwas ab. Ich muss allerdings zugeben, das klatschende Geräusch der Züchtigung mit der flachen Hand war schon erregend. Und diese Form des Spanking hat noch dazu den Vorteil, dass sie sehr direkt, unmittelbar und körpernah ist. Ich beschloss in diesem Augenblick, diese Form der Züchtigung in Zukunft ebenfalls öfter mal einzusetzen.
Nun fuhr Phil fort.
„Nachdem einiges gescheitert war, war ich schon ziemlich deprimiert. Ich sehnte mich so sehr danach, wieder einmal die feste Hand einer Herrin zu spüren, aber ich wusste nicht, wie ich das anstellen sollte. Ein guter Freund hat mir dann den Rat gegeben, es einmal in einem Domina Studio zu versuchen, wenigstens für den Übergang, bis ich irgendwann doch eine private Herrin finden konnte, und ein anderer nannte mir dabei als Geheimtipp das Studio von Mistress Sheila.“
So weit, so gut; das war also die Vorgeschichte – und bislang noch nicht allzu überraschend. Ich meine, das erklärte ja nur den Kontakt an sich. Viel interessanter war, was dann weiter passiert war.
„Mistress Sheila war damals gerade dabei, ihr Studio zu renovieren, so richtig mit Wände herausschlagen und so. Ich habe sofort meine Hilfe angeboten, und ein paar Wochen lang war ich regelmäßig jedes Wochenende dort, um dabei zu helfen; zusammen mit ein paar anderen Sklaven.“
Wieder ein klatschender Schlag. „Du solltest deiner Herrin in diesem Zusammenhang auch noch erzählen, auf welche Weise ich dich immer für deine Mühe belohnt habe“, meinte Sheila.
„Ich – ich bekam alle Sessions kostenlos, während ich beim Renovieren geholfen habe“, beantwortete Phil ihre Frage – und bekam einen weiteren Schlag, weil er sich in diesem Zusammenhang nicht erneut bei ihr für ihre enorme Großzügigkeit bedankt hatte, wie sie ihm erklärte.
Auch das hielt ich jetzt für etwas übertrieben; bestimmt hatte Phil sich damals schon sehr überschwänglich bei ihr bedankt, und jetzt sollte er ja eigentlich nur erzählen. Andererseits ist einer Domina jeder Vorwand recht, um eine Strafe ausdehnen zu können; ich hätte das nicht anders gemacht.
„So“, meinte sie anschließend, „und was ist dann passiert?“
Ich spitzte die Ohren; nun kam ja augenscheinlich etwas Entscheidendes; genau das, worauf ich gewartet hatte. „Ich – ich habe es missverstanden, dass dies lediglich eine Art Bezahlung für mich sein sollte“, stammelte Phil, und ich konnte seiner Stimme seine Beschämung anhören.
„Genau“, bekräftigte Sheila und ließ ihre Hand diesmal gleich zweimal auf seinen Hinterbacken landen, die von den wuchtigen Hieben ordentlich ins Zittern gerieten, und legte anschließend noch zweimal nach. „Du hast dir stattdessen eingebildet, du wärst für mich etwas Besonderes und dürftest dir Dinge herausnehmen, die einem Sklaven nicht erlaubt sind.“
Mir ging ein erstes, schwaches Licht auf.
Phil hatte mir das mit Sheila nicht etwa verschwiegen, weil die beiden so innig und eng zusammen gewesen waren, sondern weil er sich noch heute dieses Missverständnisses schämte.
Ich konnte es mir nur zu deutlich vorstellen – auf der einen Seite Phil, sensibel, empfindsam, gefühlsbetont, ein Sklave, der sich nie mit dem rein physischen Dienen zufrieden geben würde, der sich gewiss gleich auf Anhieb in diese atemberaubend schöne Frau verliebt hatte, und auf der anderen Seite Sheila – faszinierend, sympathisch, herrisch, aber eben auch ein klein wenig kalt und geschäftsmäßig.
Was Phil für ein Zeichen besonderer Zuneigung gehalten hatte, die Sessions, ohne dass er Geld dafür hatte hinblättern müssen, das war für sie nicht mehr gewesen als nüchterne, geschäftliche Überlegung.
Er hatte einfach geglaubt, er könne sich ihr privat ein wenig oder sogar sehr viel nähern, indem er etwas für sie tat – und sie hatte nur ganz sachlich überlegt, dass sie die Hingabe ihrer Sklaven auch noch anders als über bezahlte Sessions zu ihrem finanziellen Vorteil ausnutzen konnte.
In meiner Brust zog sich etwas schmerzhaft zusammen, wenn ich mir vorstellte, wie furchtbar gedemütigt sich Phil damals wohl gefühlt haben musste, als er entdeckte, die Frau, in die er sich verliebt hatte, von der er sich mehr erhofft hatte, sah das alles nur als eine Art Geschäft an.
In meinen Augen erklärte das bereits, warum Phil darüber nicht hatte reden wollen; es war eine zu beschämende Erinnerung für ihn. Und eine, die ihn in einem schlechten Licht zeigte, als naiv und vertrauensselig. Das wollte er mich wohl nicht unbedingt sehen lassen, diese Seite von ihm.
Dabei weckte sie nicht etwa Verachtung oder Herablassung in mir, sondern nur eine sehr starke, sehr scharfe Zärtlichkeit.
Naivität und Vertrauensseligkeit sind keine Charakterschwäche; nur das Zeichen einer empfindsamen Seele. Wenn da überhaupt einer Anlass hatte, sich der Vorgänge damals zu schämen, dann Sheila.
Sie hatte mehr oder weniger mit Phils Gefühlen gespielt; denn ihr musste doch bewusst gewesen sein, dass er anders als sie die Abmachung nicht als eine rein geschäftliche angesehen hatte, sondern als das zarte Erblühen einer rein privaten, wenn auch von SM bestimmten Beziehung.
Wenn es nach mir ging, dann hätte man die Befragung in diesem Augenblick abbrechen können.
Aber nun hatte ich die Führung einmal Sheila überlassen – und die war ersichtlich noch nicht zufrieden.
Beim nächsten Mal erfahrt ihr, was sie noch alles mit Phil angestellt hat, bis ich dann endlich eingeschritten bin.
Bis dahin – au revoir!


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