Erziehungsspiele

18. März 2010

Ich wusste nicht, was ich tun sollte, nachdem ich nackt war; aber instinktiv ahnte ich, dass ich auf keinen Fall in irgendeiner Weise aktiv werden durfte. Ich musste einfach abwarten; für einen ungeduldigen Menschen wie mich mit die schlimmste Geduldsprobe, die man sich nur vorstellen kann.
Anfangs beobachtete ich Theo noch verstohlen aus den Augenwinkeln heraus, der im Zimmer herum lief, hier etwas ordnete, dort etwas verschob und mich – scheinbar – überhaupt nicht richtig beachtete.
Doch auf einmal trafen mich voll seine dunklen Augen. „Den Blick zu Boden“, sagte er ganz ruhig. Der Satz klang überhaupt nicht mach einem Befehl, aber mir war sofort klar, es war einer.

Nun, solange er keine schlimmeren Sachen von mir verlangte, so dachte ich mir, könnte ich ja einfach mal mitspielen. Ich senkte den Kopf, versenkte mich in das Muster des Teppichs, auf dem ich stand.
Fragt mich nicht, wie viel Zeit verging, bis Theo dann auf einmal direkt vor mir stand. Es kam mir einerseits unendlich lange vor, aber andererseits war ich auch froh, dass es einen Aufschub gab, bis es „richtig losging“, und genoss jede Sekunde, in der er nichts von mir verlangte.
Was mich dabei erwartete, wenn es richtig losging, daran wagte ich nicht einmal zu denken. Aber es lag ja auf der Hand – Theo hatte etwas mit mir vor. Sonst hätte er mich nie eingeladen; oder vielmehr zu sich bestellt. Und so energisch, wie er auftrat, konnte es nur in eine Richtung gehen.
In eine Richtung, die mir vollkommen fremd, und zu der ich eigentlich auch gar nicht bereit war.
Aber Theo war es gelungen, irgendeinen ganz tief in mir verborgenen Teil anzusprechen; und auf dem hatte er bereits begonnen, kunstvoll Klavier zu spielen. Damit würde er bestimmt so schnell nicht wieder aufhören. Zumal es ihm vollkommen bewusst zu sein schien, was er bei mir anrichtete.
Seine Fingerspitze umtasteten die Konturen meines Körpers. Es war keine richtige erotische Berührung; es war mehr ein nüchterner Check. Ich fühlte mich gleichzeitig berührt und ignoriert von ihm.
Es tat weh; und es ließ mich innerlich aufbegehren, einen ganz kurzen Augenblick lang. Nicht länger.
Auf einmal landeten seine Hände auf meinen Brüsten. Er umfasste sie, hob sie an. Es fühlte sich gut an.
Bis er auf einmal auf beiden Seiten nach den Nippeln griff, einmal kurz mit den Fingerkuppen darüber fuhr – sie waren schon ganz hart – und dann plötzlich mit sämtlichen Fingern danach griff und sie fest zusammenpresste.
Es tat weh; zumal ich an den Brustwarzen äußerst empfindlich bin. Mir schossen sofort die Tränen in die Augen, und ich jammerte leise. Nein, das gefiel mir nicht; und doch konnte ich mich nicht entziehen.
Theo hörte nicht auf; er ließ mich den schmerzhaften Druck noch eine Weile erleiden, dann zog er mich an sich, streichelte mir den Rücken, küsste meinen Nacken, und mit einer Hand griff er mir zwischen die Beine.
Er musste es mir nicht sagen, dass er dort auf Feuchtigkeit stieß; ich konnte es fühlen, und ich konnte es hören.
Schmecken konnte ich es ebenfalls, denn anschließend gab er mir seine Finger zum sauber lecken.
Ich machte das alles mit; ganz mechanisch. Auch aus der dominanten Rolle heraus hatte ich ja gelernt, was man von einem oder einer Sub erwartet, und ich tat, was von mir verlangt war; noch konnte ich es auch leicht erraten, was es denn war. Bislang überforderte Theo mich insofern nicht.
Trotzdem blieb noch immer ein Teil von mir komplett unberührt, betrachtete sich das ganze aus der Entfernung. Ich kam mir vor, als ob ich eine Schauspielerin wäre, die eine Rolle spielt. Die Rolle einer devoten Sklavin, deren Meister gerade mit ihrer Erziehung beginnt. Ich war nicht voll dabei. Theo hatte mich bereits durchdrungen, jedoch noch nicht komplett in Besitz genommen.
Weil er es nicht wollte? Weil er es nicht konnte? Oder weil ich einfach noch nicht bereit dazu war?
„Geh ein wenig im Zimmer herum“, sagte Theo zu mir. Ich tat es, aber das war jetzt das Erste, wobei ich mir irgendwie dämlich vorkam. Warum sollte ich das jetzt tun? Was brachte ihm das denn?
Sehr schnell unterbrach er meine Wanderungen. „Zieh die Stiefel wieder an“, befahl er mir, „und schlüpf in die Bluse, aber knöpf sie nicht zu.“ Auch da gehorchte ich sehr schnell und tat alles.
Seltsamerweise fühlte ich mich besser, nachdem ich die Stiefel und die offene Bluse trug; etwas weniger gehemmt ging ich im Zimmer umher, betrachtete die Bilder an den Wänden, betrachtete die Bücher in seinem Regal und seine Musiksammlung; damals noch Schallplatten, keine CDs.
Unser Geschmack schien sehr ähnlich zu sein. Das gefiel mir; es verursachte ein warmes Kribbeln in meinem Bauch.
Irgendwann sah ich zufällig zu Theo. Er hatte sich auf das Bett gelegt, sich die Hose geöffnet und war dabei, seinen Schwanz zu streicheln. Es schoss wie heiße Lava durch mich hindurch; unwillkürlich fasste ich mir in den Schritt, so intensiv war das Gefühl der Erregung, das mich erfasste.
„Finger weg!“, sagte er scharf, und meine Blicke wanderten zwischen seinen Augen, die mich jetzt auf einmal sehr intensiv ansahen, mich endlich wahrnahmen, und seiner Hand an seinem Schwanz hin und her.
Wieder gehorchte ich sofort. Es waren erste Erziehungsspiele, die er da mit mir trieb; soviel war mir klar.
Es war ein reines Geplänkel, das weder ihn, noch mich zu etwas verpflichtete. Wann würde es endlich richtig losgehen?


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