BDSM Experimente – Teil 6

31. März 2012

Mir kommt eine andere Idee. Im Schlafzimmer steht ein kleiner Lederhocker. Bisher diente er keinem besonderen Zweck, sah einfach nur gemütlich aus. Es könnte sein, daß sich das jetzt ändert. Die Zwecklosigkeit, meine ich, nicht das Aussehen.

Carsten muß sich mit dem Bauch darüberlegen. Dann führe ich mit viel Fummelei eine der langen Ketten unter dem Schrank hindurch, schließe sie an die Handfesseln. Eng genug, das kein Spiel bleibt.

Das wird seinen Oberkörper halten. Fehlt jetzt nur noch etwas für die Beine. Eine Kette um den unteren Teil des Bettes, beide Enden in die Öse der linken Fußfessel. Dasselbe entsprechend auf der anderen Seite, mit dem oberen Betteil.

Seine Beine sind jetzt gespreizt, und bewegen kann er sich kaum noch.

Lange besehe ich mir das Bild, die Reitgerte bereits in der Hand. „Ist ziemlich ungewohnt, dich so zu sehen“, konstatiere ich. Die Vibration in meiner Stimme zeigt ihm, wie sehr es mich erregt. „Wenn du magst, kannst du mich in Zukunft öfter so erleben“, erwidert Carsten. Der Ton seiner Stimme ist rau vor Ungeduld.

Aha, der Herr hat es eilig!

Es ist eine ziemliche Gemeinheit, die mir gerade durch den Kopf geschossen ist – die Zahl 30. „Ich bin mir nicht sicher, ob du 30 Hiebe aushältst“, erkläre ich aufreizend. Er versteht sofort. „Nun, verdient habe ich sie“, sagt er herausfordernd. Ach ja? Und wofür? Aber das interessiert mich gar nicht; ich will sie ihm geben, und er wird sie empfangen.

Aber noch nicht jetzt. Ich beuge mich zu ihm herab, versehe seinen Rücken mit Küssen. Wilde Zärtlichkeit nimmt mir den Atem.

Seine Haut schmiegt sich gegen meine Lippen. Plötzlich macht er sich steif. „Traust du dich nicht?“, murmelt er.

Übergangslos packt mich die Wut. Wie kommt er darauf, dass ich feige bin? Und ob ich mich traue, ihn zu schlagen – schon hat er den ersten Hieb weg. Er stöhnt wie jemand, dem man kurz vor dem Verdursten einen Schluck Wasser gibt.

Wie gut er mich kennt! Ich bin sicher, er hat mich bewußt provoziert mit seinem letzten Satz, und das hat mich über die entscheidende Schwelle getragen. Der erste rote Strich entsteht gerade auf seinem Hintern. Seine Reaktion darauf beflügelt mich. In schneller Folge hat er die nächsten neun Schläge weg. Er bäumt sich auf mit jedem davon.

Eine kleine Pause. Vorsichtig taste ich. Sein Schwanz ist eisenhart, und von seiner Eichel tropft es fädig. Es gefällt ihm tatsächlich.

„Das waren zehn“, bemerke ich. „Und nun die zweiten zehn.“

Diesmal stoppe ich nicht nach weiteren zehn. Er kriegt die gesamten restlichen 20 in einem durch. Er wirft sich hin und her, soweit er das kann angesichts der Fesseln.

„Das war der Anfang“, verkünde ich dann. Rittlings setze ich mich auf ihn. Ächzend erträgt er mein Gewicht. Es ist etwas unpraktisch, diese Lage. Sie nimmt mir die Möglichkeit, Schwung zu holen. Aber wenn ich die Reitgerte etwas kürzer nehme, geht es trotzdem. Nicht ganz so heftig, aber dafür gibt es ein paar mehr. Nun kann ich in meinem Schritt ganz direkt die Wirkung spüren, wenn die Gerte seine Haut trifft. Unter mir wird es glitschig, meine Muschi tropft.

Sein Stöhnen, die Bewegung seiner Muskeln unter mir, das jähe Aufbäumen, gegen das ich mit aller Kraft mein Gleichgewicht suchen muß, ich versinke darin. Irgendwann höre ich auf zu zählen.

Und dann will ich ihn ganz. Hastig zerre ich an den Karabinerhaken. Die Ketten sind schnell abgemacht. Die Fesseln selbst lasse ich dran.

Er ist ziemlich erschöpft, ich muß ihm helfen, sich neben dem Hocker auf den Rücken zu legen. Doch als ich, diesmal mit dem Gesicht zu seinem, wieder auf ihm sitze, wird er schnell lebendig. Er bewegt sich so heftig, daß ich mich abstützen muß, jeden Stoß ausbalancieren, bis er keuchend zusammensackt, seine Arme um mich.

Als endlich sein Atem wieder etwas gleichmäßiger geht, rollt er uns herum, kniet sich über mich und küßt mich ein zweites Mal zum Orgasmus.

Mühsam schleppen wir uns ins Bett, lassen alles andere einfach liegen.

Es ist zu schade, daß wir so schnell einschlafen; diese Stimmung, in der der ganze Körper so glücklich schwer und ausgelaugt ist, würde ich gerne stundenlang genießen.

Mitten in der Nacht werde ich wach von einem Geräusch. Die Tür der Nachbarwohnung ist krachend ins Schloß gefallen. Ich horche, aber danach höre ich nichts mehr.

Irgendwann wird mir bewußt, daß meine rechte Hand auf Carstens Schwanz ruht. Sanftes Streicheln läßt ihn schnell hart werden. Wohlig seufzend dreht sich Carsten ganz zu mir um, umfängt mich. Die Handfesseln, die er noch immer trägt, scheuern an meinem Rücken. Er schläft, reagiert nicht, als ich seinen Namen flüstere.

Und da wird mir bewußt, wie weit sie geht, seine Liebe zu mir, daß sie selbst die Schranken seines Schlafs durchbricht. Sie ruht ganz tief in ihm, ebenso wie meine zu ihm weit, weit innendrin beheimatet ist.

Das macht mich so glücklich, daß ich lange nicht wieder einschlafen kann. Ich genieße den säuerlich-scharfen Geruch des Samens, der meine Beine hinunterfließt, den aufregenden Hauch des Erregungsschweißes, der auf unserer Haut getrocknet ist, den leisen Atem von Carsten und die Wärme an allen Stellen, an denen unsere Körper sich berühren.

 


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