Im Domina Studio Teil 2

16. April 2011

Dumpf summt es in den Tiefen des Hauses, das ihm so leer vorkommt, wie die dunklen Fensterhöhlen es erwarten lassen.
Nichts geschieht. Jetzt, wo er da ist, ist er auf einmal ungeduldig, wie rasend, beinahe zornig. Er will hinein. Gerade will er das Klingeln wiederholen, nach endlosen Minuten, wie es ihm scheint, in denen nichts geschieht, die doch nur Sekunden sind, da hört er Schritte.

Es sind keine Frauenschritte, sie sind zu kräftig, zu energisch dafür. Zu männlich.
Tatsächlich ist es ein Mann, der ihm öffnet. Ein Mann, wie er ihn jeden Tag auch im Büro treffen könnte; in einem dunkelgrauen Anzug, mit weißem Hemd und blau-grau gestreifter Krawatte. Seine Verwirrung ruft einen Fluchtreflex hervor; einen Augenblick lang glaubt er, seinen Weg und den Anlass dafür fantasiert zu haben, in Wirklichkeit auf einem Geschäftstermin unterwegs zu sein.
Der andere sieht ihn an, taxiert ihn, sagt kein Wort.
„Ich möchte …“ Seine Stimme versagt, aber Worte fallen ihm ohnehin keine ein, seinen Wunsch auszudrücken, den er nicht einmal in Gedanken eine solche Form hat annehmen lassen.
„Sie wollen zu Lady Kassandra?“, fragt sein Gegenüber, brüsk, businesslike.
„Ich denke, ja – ich, ich weiß es nicht so genau“, stottert er.
„Ich vermute schon. Kommen Sie einfach mit.“ Der Mann dreht sich um, geht den Gang entlang nach hinten.
Es ist keine Frage, ob er mitkommt. Zumindest lässt er es nicht zu, dass es zu einer Frage wird; hastig tritt er ein, schließt die Tür, eilt hinterher.
Der Gang ist düster und kahl, nur am Ende schneidet der Kegel einer schwachen Lampe einen spitz zulaufenden Zylinder aus der Dunkelheit heraus, beleuchtet etwas, das ihn freundlich und warm zu begrüßen scheint, obwohl er es nur als Farbe wahrnimmt, nicht sehen kann, wozu es gehört.
Die Schritte beider hallen unangenehm laut auf dem Steinfußboden. Die Tür seitlich direkt unter der Lampe erinnert ihn an die Haustür, nur sind bunte Glasmosaiken an der Stelle der Holzpaneele; Blumen, Bäume, Tiere. Sie steht halb offen. Er nimmt Impressionen in Blau und Grau dahinter auf, wo er rot und schwarz erwartet hätte.
Bevor er sich umsehen kann, öffnet sein Begleiter eine weitere Tür, im rechten Winkel dazu, ganz am Ende des Gangs, strahlend sonnengelb lackiert. Es ist das, was ihm den Willkommensgruß gesandt hat. „Hier hinein, bitte.“
Zögernd tritt er ein.
Der Raum ist riesig, und hier trifft er endlich auch auf das erste Schwarz, in den Kacheln am Boden, und auf das Rot eines bequemen Sessels in der Mitte, mit einer kleinen Fußbank aus Holz davor. Die Wände sind weißgestrichen, nein, cremefarben eher. Mit einem Erschrecken wie ein Schock wendet er die Augen ab.
„Warten Sie hier; auf der Holzbank. Lady Kassandra wird bald bei Ihnen sein.“
Lady Kassandra – was für ein lächerlicher Name.
Die Tür schließt sich hinter dem Mann im Anzug, er ist allein.
Unwiderstehlich wird sein Blick sofort wieder angezogen von den Wänden; oder vielmehr von dem, was davor aufgebaut ist, daran hängt.
An einer Wand stehen nebeneinander ein massives, schräggestelltes schwarzes Kreuz – Andreaskreuz  nennt man es, das weiß er -, Ketten hängen an allen vier Enden herab, eine Art Bock aus Leder wie ein Sportgerät aus dem Schulunterricht, und etwas, das ihn an eine Guillotine erinnert, nur ohne das Fallmesser.
Neugierig besieht er sich zuerst das Kreuz. Auf welche Weise es wohl befestigt ist? Sein technisches Interesse ist nur vorgeschoben; eigentlich will er es nur einmal anfassen. Lediglich oberflächlich betrachtet er die Wandhalterung, lässt dabei seine Hand auf dem glatten Holz ruhen. Wie oft Haut und Schweiß, womöglich gar Blut die gleiche Stelle berührt haben?
Er wendet sich um, lehnt sich mit dem Rücken dagegen. Es ist unbequem hart, und eine der Ketten klirrt an seiner Schulter.
Die Wendung war ein Fehler, denn nun hat er die andere Wand genau im Blickfeld. Die, die bei einem flüchtigen Blick aus einem Wirrwarr aus Leder und Metall zu bestehen scheint.
Peitschen in klein, in groß, mit Metallknauf, mit Lederknauf, mit kurzen Lederbändern, mit langen, mit dünnen, mit dicken, mit geflochtenen, mit geknoteten. Fast alle sind schwarz, nur zwei kleine braun, eine hell, eine dunkel. Masken. Gebilde, die an Geschirre erinnern, Halsbänder, Leinen. Gerten, ganz normale Reitgerten, mit kleinen Lederklappen und dünnen Fäden unten oder ohne. Dünne Ketten wie Schmuckstücke, mit pendelförmigen Anhängern, oder mit kleinen, grausamen, spitzen, gezähnten Enden wie Mini-Wäscheklammern.
Er hat das Gefühl, etwas Verbotenes zu tun, indem er sich alles ansieht, am Kreuz steht, nicht wie befohlen auf der kleinen Fußbank Platz nimmt.
Ist es das, oder sind es die Nachwirkungen seines Schrittes über die unsichtbare Schwelle, die so lange existiert hat, weshalb es prickelnd seinen Rücken hinab läuft mit kleinen Nadelspitzen, die kurz darauf in seinen Bauch eindringen, etwas hervorrufen, das aus Übelkeit besteht, Aufregung, Spannung?
Er verweigert sich jede Überlegung, was in den nächsten Minuten, vielleicht Stunden geschehen wird; für den Augenblick ist es genug, dass er hier ist.

Im Domina Studio Teil 2
Dumpf summt es in den Tiefen des Hauses, das ihm so leer vorkommt, wie die dunklen Fensterhöhlen es erwarten lassen.Nichts geschieht. Jetzt, wo er da ist, ist er auf einmal ungeduldig, wie rasend, beinahe zornig. Er will hinein. Gerade will er das Klingeln wiederholen, nach endlosen Minuten, wie es ihm scheint, in denen nichts geschieht, die doch nur Sekunden sind, da hört er Schritte.Es sind keine Frauenschritte, sie sind zu kräftig, zu energisch dafür. Zu männlich.Tatsächlich ist es ein Mann, der ihm öffnet. Ein Mann, wie er ihn jeden Tag auch im Büro treffen könnte; in einem dunkelgrauen Anzug, mit weißem Hemd und blau-grau gestreifter Krawatte. Seine Verwirrung ruft einen Fluchtreflex hervor; einen Augenblick lang glaubt er, seinen Weg und den Anlass dafür fantasiert zu haben, in Wirklichkeit auf einem Geschäftstermin unterwegs zu sein.Der andere sieht ihn an, taxiert ihn, sagt kein Wort.“Ich möchte …“ Seine Stimme versagt, aber Worte fallen ihm ohnehin keine ein, seinen Wunsch auszudrücken, den er nicht einmal in Gedanken eine solche Form hat annehmen lassen.“Sie wollen zu Lady Kassandra?“, fragt sein Gegenüber, brüsk, businesslike.“Ich denke, ja – ich, ich weiß es nicht so genau“, stottert er.“Ich vermute schon. Kommen Sie einfach mit.“ Der Mann dreht sich um, geht den Gang entlang nach hinten.Es ist keine Frage, ob er mitkommt. Zumindest lässt er es nicht zu, dass es zu einer Frage wird; hastig tritt er ein, schließt die Tür, eilt hinterher.Der Gang ist düster und kahl, nur am Ende schneidet der Kegel einer schwachen Lampe einen spitz zulaufenden Zylinder aus der Dunkelheit heraus, beleuchtet etwas, das ihn freundlich und warm zu begrüßen scheint, obwohl er es nur als Farbe wahrnimmt, nicht sehen kann, wozu es gehört. Die Schritte beider hallen unangenehm laut auf dem Steinfußboden. Die Tür seitlich direkt unter der Lampe erinnert ihn an die Haustür, nur sind bunte Glasmosaiken an der Stelle der Holzpaneele; Blumen, Bäume, Tiere. Sie steht halb offen. Er nimmt Impressionen in Blau und Grau dahinter auf, wo er rot und schwarz erwartet hätte.Bevor er sich umsehen kann, öffnet sein Begleiter eine weitere Tür, im rechten Winkel dazu, ganz am Ende des Gangs, strahlend sonnengelb lackiert. Es ist das, was ihm den Willkommensgruß gesandt hat. „Hier hinein, bitte.“Zögernd tritt er ein.Der Raum ist riesig, und hier trifft er endlich auch auf das erste Schwarz, in den Kacheln am Boden, und auf das Rot eines bequemen Sessels in der Mitte, mit einer kleinen Fußbank aus Holz davor. Die Wände sind weißgestrichen, nein, cremefarben eher. Mit einem Erschrecken wie ein Schock wendet er die Augen ab.“Warten Sie hier; auf der Holzbank. Lady Kassandra wird bald bei Ihnen sein.“Lady Kassandra – was für ein lächerlicher Name.Die Tür schließt sich hinter dem Mann im Anzug, er ist allein.Unwiderstehlich wird sein Blick sofort wieder angezogen von den Wänden; oder vielmehr von dem, was davor aufgebaut ist, daran hängt.An einer Wand stehen nebeneinander ein massives, schräggestelltes schwarzes Kreuz – Andreaskreuz  nennt man es, das weiß er -, Ketten hängen an allen vier Enden herab, eine Art Bock aus Leder wie ein Sportgerät aus dem Schulunterricht, und etwas, das ihn an eine Guillotine erinnert, nur ohne das Fallmesser.Neugierig besieht er sich zuerst das Kreuz. Auf welche Weise es wohl befestigt ist? Sein technisches Interesse ist nur vorgeschoben; eigentlich will er es nur einmal anfassen. Lediglich oberflächlich betrachtet er die Wandhalterung, lässt dabei seine Hand auf dem glatten Holz ruhen. Wie oft Haut und Schweiß, womöglich gar Blut die gleiche Stelle berührt haben?Er wendet sich um, lehnt sich mit dem Rücken dagegen. Es ist unbequem hart, und eine der Ketten klirrt an seiner Schulter.Die Wendung war ein Fehler, denn nun hat er die andere Wand genau im Blickfeld. Die, die bei einem flüchtigen Blick aus einem Wirrwarr aus Leder und Metall zu bestehen scheint.Peitschen in klein, in groß, mit Metallknauf, mit Lederknauf, mit kurzen Lederbändern, mit langen, mit dünnen, mit dicken, mit geflochtenen, mit geknoteten. Fast alle sind schwarz, nur zwei kleine braun, eine hell, eine dunkel. Masken. Gebilde, die an Geschirre erinnern, Halsbänder, Leinen. Gerten, ganz normale Reitgerten, mit kleinen Lederklappen und dünnen Fäden unten oder ohne. Dünne Ketten wie Schmuckstücke, mit pendelförmigen Anhängern, oder mit kleinen, grausamen, spitzen, gezähnten Enden wie Mini-Wäscheklammern.Er hat das Gefühl, etwas Verbotenes zu tun, indem er sich alles ansieht, am Kreuz steht, nicht wie befohlen auf der kleinen Fußbank Platz nimmt.Ist es das, oder sind es die Nachwirkungen seines Schrittes über die unsichtbare Schwelle, die so lange existiert hat, weshalb es prickelnd seinen Rücken hinab läuft mit kleinen Nadelspitzen, die kurz darauf in seinen Bauch eindringen, etwas hervorrufen, das aus Übelkeit besteht, Aufregung, Spannung?Er verweigert sich jede Überlegung, was in den nächsten Minuten, vielleicht Stunden geschehen wird; für den Augenblick ist es genug, dass er hier ist.


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